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Einwurf 522: Normalfall Saustall

Aktualisiert: 11. Feb. 2022


Wenn man die neuesten Berichte über die Credit Suisse und die Raiffeisenbank liest, wird sofort klar: Da ist jede einzelne Handlung nichts anderes als ein wahnsinnig wichtiges Geschäft, je nachdem halt mit grösseren oder kleineren Risiken verbunden. Egal was da vorgeht, alles ist im Interesse der Bank, ihrer Kundschaft und ihres Personals. Auch wenn du zum Beispiel ins Puff gehst oder gegen Pandemiebekämpfungsmassnahmen verstösst. Die Frage der Ethik stellt sich gar nicht, denn Ethik ist eh subjektiv und Gefühlssache; da folgt jeder seiner eigenen Nase. Der Saustall ist der Normalfall, so what? Dass es zuweilen stinkt, gehört einfach dazu; auf dem Bauernhof ist das auch so. (Das Geld und die Tiere selber stinken zwar nicht, wohl aber, was man damit resp. mit ihnen gerade «machen muss».)


Im Notfall helfen Wirtschaftsanwälte. Die höchsten Berufsziele von denen sind bekanntlich Verjährungen und Vergleiche. Denn das ist Win-Win vom Feinsten: Damit verdienen sie einen Riesenbollen Geld, und die Kunden behalten eine weisse Weste. Wenigstens juristisch, denn Ethik ist ja eh ….. (siehe oben)


«Reputationsschäden» sind reine Theorie; in der Realität gibt es sie nie. Wer vor die Richter muss, wird meistens freigesprochen, und wenn es doch noch eine Busse gibt, ist der Verurteilte immerhin ein mutiger Siebensiech gewesen, der einfach das Pech hatte, erwischt zu werden.




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